Interview mit dem Ehrenvorsitzenden der CDU Rieseby, Herrn Hannes Kempe, mit
Spitzenkandidat Gerhard Muhl und Ortsvorsitzendem Fynn Hoffmeyer am
26.02.2023 zum Thema „Politik in Rieseby gestern und heute“ anlässlich
der 75-Jahr-Feier der CDU Rieseby am Samstag, den 22.04.2023.

Kurz zur Person von Hannes Kempe: Geboren am 16.01.1937 in Hillgroven /
Dithmarschen, seit 1962 in Rieseby, Mitglied in der CDU seit 1974, Bürgermeister
in Rieseby von 2003 bis 2013.

Die CDU trat in Rieseby nach ihrer Gründung zur ersten Gemeinderatswahl am
15.09.1946 an und holte 44,9 % der Stimmen. Über Jahrzehnte stellte die CDU den
Bürgermeister in der Gemeinde Rieseby, teilweise mit absoluter Mehrheit, und hat
so maßgeblich das Gemeindeleben geprägt.

Hannes Kempe selbst kam durch eine Feier in Götheby-Holm durch die CDU-Urgesteine Heinz Böhrensen und Gerhard Stoltenberg zur CDU.

Fynn Hoffmeyer: Hannes, wie war das politische Leben früher in Rieseby und welche Spuren haben deine Vorgänger hinterlassen?

Hannes Kempe: Es war ein größerer Zusammenhalt in der Gemeinde, auch wenn
man politisch einer anderen Richtung angehörte, wurden die wichtigsten Projekte
im Kern gemeinsam entschieden. Wir haben einen vertrauensvollen und wertschätzenden Umgang gepflegt. Man machte Politik für die Gemeinde und nicht für die
Partei. Auch gab es ein größeres ehrenamtliches Engagement der Gemeinderatsmitglieder.

So hat zum Beispiel der Bürgermeister Ludwig Mordhorst (CDU) in seiner Mühle für
die Flüchtlinge Brot gebacken. Bürgermeister Otto Heinrich Kühl (CDU) überzeugte
durch soziales Engagement, kam bei der Schneekatastrophe aber kaum von seinem Hof runter, so dass sein Vertreter von der SPD im Dorf alles regeln musste.

Klaus Bohle (SPD) hat maßgeblich das Straßenfest zur Einweihung der neuen Dorfstraße organisiert. Wolfgang Dreyer war mit 18 Jahren Amtszeit am längsten in Rieseby Bürgermeister und hatte viele Akzente gesetzt. Unter Bürgermeisterin Dorit
Indinger (SPD) entstand die Seniorenanlage in der Schäferkoppel.

Auch an die Zusammenarbeit mit Jens Kolls habe ich guter Erinnerungen. Man
konnte sich aufeinander verlassen und pflegte einen ehrlichen und direkten Umgang. Bei unseren jährlichen CDU-Abendwanderungen beteiligten sich bis zu 100
Menschen.

Gerhard Muhl: Was empfiehlst du den neuen Gemeinderatsmitgliedern?

Hannes Kempe: Alle Gemeinderatsmitglieder sollten zum Wohle der Gemeinde
arbeiten, persönliche Befindlichkeiten sollten selbstverständlich zurückstehen.

Gerhard Muhl: Hannes, danke für das Gespräch, wir werden versuchen, dies in
den Vordergrund zu stellen und geben die Hoffnung dabei nicht auf.